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Aktuelle Entwicklungen in der Lebensversicherung

Die Lebensversicherungsbranche agiert in einem äußerst dynamischen Umfeld. Mit neuen Produkten können Sie sich den Herausforderungen stellen und sich am Markt behaupten.

Energiekrise, hohe Inflation, Lieferengpässe, Personal- und Materialmangel – Deutschland ist mit zahlreichen Problemen konfrontiert und die deutsche Wirtschaft ist auf dem Weg in eine Rezession. Laut Bundesregierung wächst sich die Energiekrise zunehmend zu einer Wirtschafts- und Sozialkrise aus. Unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen müssen Lebensversicherer die Zinswende, neue regulatorische Anforderungen, hohen Kostendruck und einen verschärften digitalen Wettbewerb meistern.

 

Die Verbraucher sind angesichts rasant gestiegener Energiepreise und einer Inflation auf Rekordhöhe zutiefst verunsichert. Der massive Preisauftrieb bei Gas, Strom oder Lebensmitteln beeinträchtigt die Kaufkraft und bremst den privaten Konsum. Das trifft auch die Lebensversicherer: In Krisenzeiten würden Entscheidungen für langfristige Vorsorge und Absicherungen tendenziell in die Zukunft vertagt, meint GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Entsprechend trüb ist die Stimmung in der Branche: Fast jedes vierte Unternehmen rechnet mit einer negativen Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten. Das geht aus dem „Ifo-Konjunkturtest der Versicherungswirtschaft Sommer 2022“ hervor, dessen Ergebnisse im September 2022 veröffentlicht wurden.

Zinswende, Regulatorik und Altersvorsorge

Die hohen Inflationsraten haben die EZB dazu verlasst, sich von der über viele Jahre dauernden ultralockeren Geldpolitik zu verabschieden. Zwar haben Lebensversicherer und Anbieter von Altersvorsorgeprodukten die Zinswende lange herbeigesehnt, doch der Zinsanstieg hat Vor- und Nachteile: Steigende Zinsen führen einerseits dazu, dass die Unternehmen durch die Zinszusatzreserve weniger belastet werden. Andererseits hat die Branche einen Großteil ihrer Kapitalanlagen in langlaufende festverzinsliche Wertpapiere investiert, wodurch stille Lasten in den Büchern entstehen.

 

Daneben müssen sich die Lebensversicherer auf neue regulatorische Anforderungen einstellen. So treibt die EU unter anderem ein komplexes Regelwerk in Sachen Nachhaltigkeit voran. Die Umsetzung des EU-Aktionsplans Nachhaltige Finanzen macht umfassende Anpassungen erforderlich. Das bindet erhebliche Ressourcen, bietet aber zugleich große Chancen, da sich Kunden zunehmend für nachhaltige Versicherungslösungen interessieren.

Sozialpartnermodell und Aktienrente

Auch in der betrieblichen und privaten Altersvorsorge gibt es viel Bewegung. So wurde im Oktober 2022 erstmals ein Tarifvertrag zur Umsetzung einer reinen Beitragszusage im Rahmen des Sozialpartnermodells vereinbart. Um der betrieblichen Altersversorgung (bAV) weiteren Schwung zu verleihen, wird zudem darüber diskutiert, die reine Beitragszusage auch jenseits von Tarifverträgen zuzulassen.

Vorschläge zur Reform der privaten Altersvorsorge

Im Herbst 2022 hat die Bundesregierung die geplante Aktienrente auf den Weg gebracht. Damit soll die gesetzliche Rente um eine kapitalgedeckte Altersvorsorge erweitert werden. Als Anschubfinanzierung sollten zunächst zehn Milliarden Euro in 2023 investiert werden. Nun soll die Aktienrente, die inzwischen unter dem Begriff Generationenkapital firmiert, deutlich vergrößert werden, wie das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Regierungskreise im August 2023 berichtet. Ab 2024 sollen demnach zwölf Milliarden Euro in das Generationenkapital eingezahlt werden. Dieser Betrag soll jedes Jahr um drei Prozent steigen. Bis 2035 soll sich das Volumen auf 200 Milliarden Euro belaufen.

 

Die Bundesregierung weiß um die Bedeutung der privaten Altersvorsorge und hat Ende 2022 eine Fokusgruppe private Altersvorsorge eingesetzt, die über die Zukunft der privaten Altersvorsorge beraten soll. Im Juli 2023 legte die Gruppe, bestehend aus Vertretern des Bundesfinanz-, Bundesarbeits- und Bundeswirtschaftsministeriums sowie Verbraucherschützern und Anbietern, ihre Empfehlungen für eine Reform der privaten Altersvorsorge vor. Die Expertengruppe schlägt unter anderem vor, risikoreichere Produkte ohne Garantien zu ermöglichen, flexiblere Auszahlungsmodelle und den Erhalt der Riesterförderung. Der Idee eines Staatsfonds erteilt die Gruppe eine Absage. Laut Bundesfinanzministerium soll nun ein konkreter Reformvorschlag erarbeitet werden, der die Empfehlungen der Expertengruppe berücksichtigt. Das Gesetzgebungsverfahren soll im Laufe des Jahres 2024 erfolgen.

Den Entwicklungen mit neuen Produkten begegnen

Die Lebensversicherer befinden sich in einer schwierigen Lage und der Kostendruck nimmt zu. In diesem herausfordernden Umfeld stellen Versicherer ihre Geschäftsmodelle und Vertriebsstrukturen auf den Prüfstand und positionieren sich vor allem mit neuen innovativen Produkten am Markt.

 

So gibt es immer mehr Versicherer, die fondsgebundene Produkte ohne Garantie anbieten oder fondsgebundene Produkte, die eine zeitnahe Absicherung des Investments umfassen. Durch den Einsatz der Portfolio-Absicherungsstrategie iCCPI (Individual Constant Proportion Portfolio Insurance), können Garantien angeboten werden bei zugleich hohen Ertragschancen durch die Partizipation an der Entwicklung der Finanzmärkte.

 

Auch die Bedeutung hybrider Produkte wächst. Statische oder dynamische Hybridprodukte verbinden die Vorteile einer fondsgebundenen Versicherung mit den Vorzügen konventioneller Produkte. Außerdem sollten Versicherer Altersvorsorgeprodukte entwickeln, die auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Kunden zugeschnitten sind und mehr Flexibilität im Rentenbezug bieten.

Mit modernen IT-Systemen im Wettbewerb bestehen

Unabhängig davon, welchen Weg Versicherer gehen, das Fundament sind moderne und flexible IT-Systeme, die einen hohen Automatisierungs- und Standardisierungsgrad aufweisen und einen schnellen Produktentwicklungsprozess sicherstellen. Mit dem Bestandsführungssystem msg.Life Factory bietet msg insur:it eine Standardlösung, die eine digitale End-to-End-Verarbeitung aller Geschäftsprozesse erlaubt.

 

Die msg.Life Factory enthält ein flexibles Produktmodell mit vorgefertigten Musterprodukten, das die schnelle Entwicklung neuer innovativer Produkte und eine ausgezeichnete Time-to-Market ermöglicht. Die Lösung nutzt zudem finanzmathematische Modelle wie die zuvor erwähnte Wertpapier-Absicherungsstrategie iCCPI.

 

Die cloudfähige Standardsoftware ist auch als SaaS-Modell verfügbar. Das eröffnet Versicherern völlig neue Geschäftsmodelle, da sie ihre Services und Produkte einfacher in ein Ökosystem oder in Plattformen von Drittanbietern einbringen können. Außerdem lassen sich mit dem Einsatz einer releasefähigen Standardsoftware Skaleneffekte und Kostenvorteile erzielen. Ein modernes IT-System ist die Voraussetzung, um in einem dynamischen und unberechenbaren Umfeld agil und erfolgreich zu agieren.