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Warum Produktzentrierung in der Sachversicherung notwendig ist

2020 trat ein neuer Player auf den Versicherungsmarkt: die Covid-19-Pandemie änderte sehr schnell die Nachfrage nach bestimmten Produkten und sie veränderte Risikofragen. Sehr deutlich zeigte die Krise, wie wichtig es für Versicherer ist, schnell und flexibel Produkte und Tarife sowie Risikobewertungen anpassen zu können. So ging aufgrund der Pandemiebedingungen die Nachfrage nach Betriebsunterbrechungsversicherungen sprunghaft in die Höhe.

End-to-end-Prozesse für Point of Service, TAA und Vergleichsportale

Neue Angebote müssen schnell für Kunden verfügbar sein (Point of Service), in internen Anwendungen hinterlegt und kalkuliert werden (Tarifierung – Angebot – Antrag) und auch in Vergleichsportalen schnell und prominent erscheinen. Wie das Praxisbeispiel zeigt, ist eine dynamische Produktentwicklung ein entscheidender Wettbewerbsvorteil – umso mehr, als es auch in der Versicherungsbranche immer mehr darum geht, die Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen; und dazu gehören passgenaue Produkte. Das Produktmanagement muss aber auch stabil und zukunftssicher sein. Mit anderen Worten: Ein neuer Tarif muss komplett in den End-to-end-Prozess integriert, für Kunden schnell verfügbar, aber auch im Backend ohne Mehraufwand komplett abgebildet sein.

Erfolg durch die richtige Software-Architektur: produktzentrierter Ansatz für individuelle Kundenbedürfnisse

Damit in der Praxis das Kernsystem eine hohe fachliche Abdeckung erreicht und moderne technologische Prinzipien greifen, ist es entscheidend, bereits in der Software-Konzeption vom Produkt aus zu denken. Dasjenige Versicherungsprodukt, welches aktuelle Bedürfnisse befriedigt und dem Kunden schnell und flexibel in allen notwendigen Distributionskanälen angeboten wird, schafft einen großen Wettbewerbsvorteil. So ist es nur folgerichtig, dass bereits in der Konzeption das Produktmanagementsystem eine zentrale Rolle spielt und bestmöglich von einer komponentenbasierten Architektur in einem durchgängigen „produktzentrierten Ansatz“ unterstützt wird. Alle relevanten Produktinformationen sind zentral hinterlegt und werden von dort aus an die Bestandsführung und die Point-of-Service-Systeme sowie an die Schadenanwendung weitergegeben. Das ermöglicht nicht nur eine beschleunigte Produktmodellierung durch den Fachbereich, sondern reduziert auch Programmierleistungen bei der Anpassung oder Neuentwicklung von Versicherungsprodukten auf ein Minimum, sodass Versicherer viel schneller auf Marktanforderungen reagieren können. Die digitale Anbindung von Maklern und Vergleichern wird auf eine moderne Basis gestellt. Normierte BiPRO-Services für Tarifierung und Antragsübermittlung bieten den Vertriebspartnern schlanke und automatisierte Abläufe. Versicherer können so ihren Kunden einen individuellen Versicherungsschutz bieten – rechnerisch aus Millionen von Kombinationsmöglichkeiten. Dabei hat der Kunde bei jedem Schritt volle Transparenz über die Höhe seiner Prämie. Ändert der Berater beispielsweise Deckungssummen oder Selbstbeteiligungen oder fügt weitere Module hinzu, werden die Auswirkungen auf den Beitrag sofort sichtbar.

 

 

Ein solches Angebotssystem, das beispielsweise auf den Services der msg.P&C Factory basiert, verarbeitet alle Prozesse vollautomatisch und erzeugt im Normalfall direkt vor Ort die Antragsannahmebestätigung. Durch offene Schnittstellen stellt das System zudem seine Funktionalität nach außen zur Verfügung. Ein Versicherer kann jederzeit neue Apps anbinden, Kundenprozesse beschleunigen und Services von weiteren Dienstleistern integrieren und so den Herausforderungen der Digitalisierung begegnen.

Regelbasierte User Experience am Point of Service

Die Produktzentrierung eröffnet auch Möglichkeiten, den Dialog am Point of Service so zu optimieren, dass die User Experience reibungslos abläuft. Wichtig ist, im Verkaufsdialog eines Produktes nur das anzubieten, was auch gültig ist. Diese Auswahlmöglichkeit fest zu programmieren engt die Flexibilität sehr ein. Besser ist es, im produktzentrierten Ansatz Regeln zu formalisieren und diese dynamisch anzuwenden. So wird nur das angeboten, was auch gültig ist. Die Informationen dazu kommen direkt aus dem Produktkern. So bleibt das System end-to-end völlig flexibel. Bei einer „nicht gültigen“ Auswahl des Kunden würde dieser ansonsten schnell frustriert den Verkaufsdialog abbrechen, sobald die entsprechende Fehlermeldung erscheint. Merkt das System nicht, dass eine Auswahl ungültig ist, dann gelangen falsche Daten in den Bestand, was aufwändige manuelle Korrekturen oder gar Nachfragen durch die Sachbearbeitung notwendig macht – beides möchten Versicherer aus Effizienz- und Kostengründen vermeiden. Durch diesen nicht programmierten, sondern regelbasierten Ansatz mit direkter Koppelung zum Produktkern entstehen Auswahlmöglichkeiten, die immer gültig sind, im direkten Dialog mit dem Kunden. Eine regelbasierte User-Experience ist also vorteilhaft für beide Seiten.