Zwar verbuchten die Schaden- und Unfallversicherer in Deutschland im Jahr 2023 einen deutlichen Zuwachs der Beitragseinnahmen von 6,7 Prozent, aber der hohe Schadenaufwand machte den positiven Effekt zunichte, wie der GDV auf seiner Jahresmedienkonferenz im Januar 2024 mitteilte. Der Schadenaufwand legte mit 12,7 Prozent deutlich stärker zu als die Beitragseinahmen. Allein in der Kfz-Versicherung entstand ein Verlust von rund 2,9 Milliarden Euro durch gestiegene Preise z.B. für Reparaturen. Die Ratingagentur Assekurata geht in ihrer Analyse „Die Auswirkungen der Schadeninflation auf die Ertragskraft der Kfz-Versicherer“ (März 2024) davon aus, dass auch 2024 weitere Kostensteigerungen für Ersatzteile und Reparaturen anfallen werden.
Hinzu kommt, dass die rasant gestiegenen Verbraucherpreise die Kaufkraft der privaten Haushalte erheblich beeinträchtigt. Es wird weniger gespart und weniger konsumiert. Das dämpft die Versicherungsnachfrage und drückt auf die Beitragseinnahmen der Versicherer. „Nicht existentielle oder als solche empfundene Policen würden stärker gekündigt“, warnte Dennis Wittkamp, Fachkoordinator Schaden- und Unfallversicherung bei Assekurata, bereits im Mai 2023.